
Das Herzstück einer jeden Sauna ist der Ofen. Er liefert die Hitze, die das Schwitzen erst ermöglicht und die Saunakabine in einen Ort der Entspannung verwandelt. Traditionell sorgte ein knisterndes Holzfeuer für diese Wärme, ein Bild, das viele mit Ursprünglichkeit und Gemütlichkeit verbinden. Doch in der Realität moderner Wohnkonzepte und im privaten Wellnessbereich hat der elektrische Saunaofen dem holzbefeuerten Pendant längst den Rang abgelaufen. Aber warum? Darum soll es in diesem Artikel gehen.
Der wohl offensichtlichste Pluspunkt von einem leistungsstarken Elektro-Saunaofen ist seine Benutzerfreundlichkeit. Die Zeiten, in denen man Holz hacken, trocken lagern und den Ofen mühsam anfeuern musste, sind vorbei. Ein elektrischer Saunaofen wird per Knopfdruck aktiviert. Moderne Steuergeräte, die oft extern an der Saunawand angebracht sind, erlauben eine exakte Programmierung. Man kann die gewünschte Temperatur und oft auch die Luftfeuchtigkeit vorwählen.
Besonders im Alltag zeigt sich dieser Komfort. Viele Modelle verfügen über eine Zeitvorwahl. So lässt sich die Sauna so programmieren, dass sie genau nach der Rückkehr von der Arbeit oder nach dem Sport ihre Betriebstemperatur erreicht hat. Ein spontaner Saunagang ist jederzeit möglich, ohne lange Vorbereitung. Während ein Holzofen stetige Beobachtung und das Nachlegen von Scheiten erfordert, arbeitet der Elektro-Ofen autonom und schaltet sich nach Ablauf der eingestellten Zeit selbständig ab. Auch die Integration in Smart-Home-Systeme ist bei neuen Geräten oft möglich, wodurch die Steuerung sogar per App aus der Ferne erfolgen kann.
Ein Holzofen bedeutet immer auch ein offenes Feuer. Damit verbunden sind Risiken wie Funkenflug und die Notwendigkeit, einen Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien penibel einzuhalten. Außerdem entsteht bei der Verbrennung von Holz Kohlenmonoxid, weshalb eine einwandfreie Abluftführung über einen Kamin unverzichtbar ist.
Elektrische Öfen eliminieren diese Gefahrenquellen. Die Hitze wird durch Heizstäbe erzeugt, die im Ofen verborgen und von den Saunasteinen umschlossen sind. Es gibt keine Flamme und keine Glut. Hochwertige Geräte sind mit einem zuverlässigen Schutz gegen Überhitzung ausgestattet, der den Ofen bei einer Störung automatisch abschaltet.
Parallel dazu revolutioniert der Elektro-Ofen die Sauberkeit. Ein Holzofen produziert unweigerlich Asche, die regelmäßig entfernt werden muss. Hinzu kommt Ruß, der sich nicht nur im Schornstein, sondern auch auf den Wänden der Saunakabine ablagern kann. Der elektrische Betrieb ist hingegen eine makellose Angelegenheit. Es fallen keinerlei Verbrennungsrückstände an. Die Wartung beschränkt sich auf die gelegentliche Kontrolle der Heizstäbe und das Umschichten der Saunasteine, die durch die thermische Belastung mit der Zeit brüchig werden können.
Die baulichen Anforderungen setzen dem Einbau eines Holzofens oft enge Grenzen. Ein solcher Ofen benötigt zwingend einen eigenen, vom Schornsteinfeger abgenommenen Kaminanschluss. Das macht die Installation in Kellerräumen, Obergeschossen oder gar in einer Stadtwohnung meist unmöglich oder extrem kostspielig. Zusätzlich unterliegen Holzfeuerstätten strengen Emissionsgrenzwerten, beispielsweise durch die Bundes-Immissionsschutzverordnung, die eingehalten werden müssen.
Ein Elektro-Ofen benötigt lediglich einen passenden Stromanschluss, in der Regel einen Starkstromanschluss, der von einem Fachbetrieb verlegt wird. Ein Kamin ist überflüssig. Diese Unabhängigkeit macht den Einbau einer Sauna an fast jedem Ort im Haus möglich. Die Öfen selbst sind oft kompakter gebaut, was mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Kabine erlaubt.
Die Qualität eines Saunagangs hängt stark von der Konstanz der Temperatur ab. Ein Holzofen liefert eine Hitze, die naturgemäß schwankt. Wenn Holz nachgelegt wird, steigt die Temperatur stark an, gegen Ende der Brenndauer fällt sie wieder ab.
Elektrische Öfen, gesteuert über moderne Sensoren, halten die eingestellte Temperatur auf das Grad genau. Diese Gleichmäßigkeit wird von vielen Saunagängern als sehr angenehm empfunden. Sie ermöglicht es außerdem, verschiedene Sauna-Formen zu genießen. Wer es milder mag, stellt den Ofen auf 60 Grad Celsius ein; wer die klassische finnische Hitze bevorzugt, wählt 90 Grad Celsius. Diese Präzision ist bei einem Holzfeuer kaum zu erreichen. Entgegen mancher Mythen steht die Qualität des Aufgusses (der „Löyly“) der eines Holzofens in nichts nach. Die Saunasteine werden elektrisch genauso intensiv erhitzt und verdampfen das aufgegossene Wasser ebenso effektiv.
Redaktion
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