Die Terrasse ist ein beliebter Ort, um den Sommer im Freien zu genießen, sei es beim gemütlichen Grillabend mit Freunden oder beim entspannten Sonnenbad. Um eine Terrasse zu gestalten, die nicht nur optisch besticht, sondern auch viele Jahre lang hält, kommt der Wahl der richtigen Terrassendielen eine besondere Bedeutung zu. Insbesondere das Thema „Welches Holz?“ wirft zahlreiche Fragen auf, denn jedes Holz bringt eigene Eigenschaften, Vor- und Nachteile mit sich. Dieser Artikel richtet sich an Handwerker und Bauherren und möchte eine fundierte Grundlage für die Entscheidung zur passenden Holzart schaffen. Darüber hinaus werden Tipps zur Verlegung, Pflege und Nachhaltigkeit gegeben. In übersichtlichen Tabellen werden wichtige Eigenschaften der häufigsten Holzarten sowie gängige Pflegeprodukte vorgestellt.
Holz ist als Terrassenbelag aus verschiedenen Gründen äußerst populär. Es verleiht Außenbereichen eine natürliche und warme Ausstrahlung, die in dieser Form nur schwer durch andere Materialien zu erreichen ist. Zudem fühlt sich Holz angenehm unter den Füßen an, insbesondere dann, wenn man in den warmen Monaten gern barfuß läuft. Darüber hinaus sind Holzdielen – abhängig von der gewählten Art – relativ einfach zu bearbeiten, was für Handwerker ein weiterer Vorteil sein kann.
Wer vor der Wahl steht, ob er lieber Holz, WPC (Wood-Plastic-Composite) oder Steinplatten verlegt, sollte mehrere Faktoren berücksichtigen. Während WPC ein Gemisch aus Holzfasern und Kunststoff ist und sich dank seiner Pflegeleichtigkeit wachsender Beliebtheit erfreut, überzeugt Holz durch seine natürliche Optik und Haptik. Stein wiederum ist ausgesprochen langlebig und robust, vermittelt aber ein eher kühles Erscheinungsbild und kann bei intensiver Sonneneinstrahlung unangenehm heiß werden. Somit bietet Holz einen Kompromiss zwischen Ästhetik, Fußfreundlichkeit und ausreichender Widerstandsfähigkeit, wenn es entsprechend gepflegt wird.
Obwohl Holz als organisches Material grundsätzlich anfällig für Witterungseinflüsse und Schädlinge ist, gibt es Hölzer, die sich durch ihre natürliche Robustheit besonders gut für den Außenbereich eignen. Zudem kann Holz mithilfe unterschiedlicher Verfahren (z. B. Druckimprägnierung oder thermische Modifikation) so behandelt werden, dass es eine deutlich längere Lebensdauer aufweist. Ein weiterer Vorteil: Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, bietet es auch in puncto Nachhaltigkeit Pluspunkte – zumindest dann, wenn es aus zertifizierten Quellen stammt und verantwortungsvoll bewirtschaftet wird.
Bevor wir auf konkrete Holzarten eingehen, sollten einige grundlegende Kriterien betrachtet werden, die eine große Rolle bei der Wahl der Terrassendielen spielen. Diese Kriterien helfen dabei, den Einsatzbereich, die Anforderungen und schlussendlich auch das Budget zu definieren.
Im folgenden Abschnitt werden die gängigsten Holzarten für Terrassen in Deutschland vorgestellt. Dabei gliedern wir in heimische Nadelhölzer, thermisch behandeltes Holz (Thermoholz) und tropische Hölzer. Jede Variante bringt unterschiedliche Eigenschaften mit sich, die sich auf Langlebigkeit, Pflegebedarf und Preis auswirken.
Kiefer (druckimprägniert)
Kiefer gehört zu den häufigsten Nadelhölzern in Europa und ist durch Druckimprägnierung besser gegen Pilzbefall und Insekten geschützt. Farblich zeigt sich die Kiefer meist hell- bis gelblich-braun, gelegentlich mit einem leichten Rotstich. Das größte Argument für imprägnierte Kiefer ist der vergleichsweise günstige Preis. Allerdings ist Kiefer ein recht weiches Holz, das zu Rissbildungen und Splittern neigen kann. Auch wenn die Druckimprägnierung die Haltbarkeit erhöht, sollte dennoch auf regelmäßige Pflege und einen sorgfältigen konstruktiven Holzschutz geachtet werden.
Lärche
Lärche zeichnet sich durch eine charakteristische, lebhafte Maserung und einen warmen Farbton aus, der von hellbraun bis rötlich-braun reicht. Sie enthält verhältnismäßig viel Harz, das ihr eine gewisse Grundresistenz verleiht. Dennoch kann es zu Harzaustritt kommen, was den einen stört, den anderen jedoch wenig. Wenn man Lärche nicht behandelt, nimmt sie im Laufe der Zeit eine silbergraue Patina an. Wer den ursprünglichen Farbton erhalten möchte, sollte die Dielen regelmäßig ölen. Obwohl Lärche etwas widerstandsfähiger ist als druckimprägnierte Kiefer, bleibt sie dennoch ein Nadelholz mit mittlerer Dauerhaftigkeit.
Douglasie
Als weitere Option bei den Nadelhölzern gilt die Douglasie, die ähnliche Eigenschaften wie Lärche aufweist, jedoch teilweise als etwas formstabiler und langlebiger beschrieben wird. Farblich variiert Douglasie von gelblich bis rötlich, was optisch ansprechend wirken kann. Im Vergleich zur Kiefer ist sie härter, wobei auch hier regelmäßige Pflege notwendig ist, um die Dielen lange in gutem Zustand zu erhalten.
Bei der thermischen Behandlung wird das Holz hohen Temperaturen ausgesetzt, wodurch sich seine Eigenschaften grundlegend verändern. Beliebt sind beispielsweise Thermo-Esche und Thermo-Kiefer. Durch die Hitzeeinwirkung wird die Holzstruktur stabiler und resistenter gegenüber Pilzbefall. Die thermische Modifikation kommt dabei ohne chemische Zusätze aus, was ökologische Vorteile mit sich bringt. Thermoholz zeichnet sich zudem durch eine gleichmäßig dunkle Färbung aus, die auf viele Menschen sehr edel wirkt. Allerdings kann die Behandlung das Material spröder machen, sodass bei der Verarbeitung Vorsicht geboten ist. Preislich liegt Thermoholz in der Regel höher als unbehandeltes Holz.
Tropenhölzer haben sich aufgrund ihrer hohen Dichte, ausgeprägten Resistenz und sehr langen Lebensdauer einen Ruf als Premiumlösung im Terrassenbau erarbeitet. Hölzer wie Bangkirai (Yellow Balau), Cumaru, Ipe (Lapacho) oder Teak bieten herausragende Widerstandsfähigkeit gegen Pilze, Insekten und Feuchtigkeit. Allerdings sind sie häufig deutlich kostspieliger und sollten aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammen, um ökologische Schäden zu vermeiden.
Bangkirai (Yellow Balau)
Bangkirai ist einer der bekanntesten Vertreter unter den Tropenhölzern. Es weist ein Farbspektrum von gelblich-braun bis mittelbraun auf und gilt als sehr robust. Häufig wird es mit kleinen Nadel- oder Pinholes angeboten, die jedoch nur eine optische Auffälligkeit sind und keinen Qualitätsverlust bedeuten. Die hohe Widerstandsfähigkeit von Bangkirai spiegelt sich im etwas höheren Preis wider als bei heimischen Hölzern.
Cumaru
Cumaru stammt überwiegend aus Südamerika und lässt sich in rötlich-braunen bis gelblichen Tönen finden. Es ist extrem hart und abriebfest, was es zu einem idealen Belag für stärker frequentierte Terrassen macht. Aufgrund seiner Dichte ist Cumaru in Dauerhaftigkeitsklasse 1–2 eingestuft, also sehr beständig. Bei der Verarbeitung sollte man jedoch unbedingt vorbohren und auf qualitativ hochwertige Werkzeuge zurückgreifen, da es sich sonst nur schwer verschrauben lässt.
Ipe (Lapacho)
Ipe ist aufgrund seiner Härte und hohen Dichte auch als „Eisenholz“ bekannt. Das Farbspektrum reicht von hellbraun bis dunkeloliv, oft mit feinen Maserungen, die eine besonders exklusive Optik ergeben. Ipe zählt zu den dauerhaftesten Hölzern, was sich jedoch in einem hohen Preis niederschlägt. Wer eine Terrassendiele sucht, die über Jahrzehnte hält und eine außergewöhnlich elegante Anmutung besitzt, findet in Ipe jedoch einen starken Kandidaten.
Teak
Teak ist vor allem durch seinen Einsatz im Bootsbau und bei hochwertigen Gartenmöbeln bekannt. Es enthält natürliche Öle, die das Holz auf natürliche Weise vor Feuchtigkeit und Schädlingen schützen. Der Farbton von Teak reicht von goldbraun bis dunkelbraun; bei unbehandeltem Holz entsteht über die Zeit eine typische silbergraue Patina. Teak ist leicht zu verarbeiten, gehört aber zu den teuersten Hölzern im Terrassenbau.
In der nachfolgenden Tabelle sind einige der wichtigsten Eigenschaften verschiedener Holzarten kompakt gegenübergestellt. So können Sie schnell einen Überblick über Dauerhaftigkeitsklasse, Härte und ungefähre Preisbereiche gewinnen. Beachten Sie, dass sich die Preise je nach Region, Händler und Qualität unterscheiden können.
Holzart | Farbe/Optik | Dauerhaftigkeit (DK) | Härte (Brinell-Wert) | Preis pro m²* | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|
Kiefer (imprägniert) | Hell- bis gelblich-braun | 3–4 | ~ 1,6 | 15–30 € | Günstig, weiches Holz, regelmäßige Pflege |
Lärche | Hellbraun bis rötlich | 3–4 | ~ 1,8–2,2 | 25–40 € | Natürliche Resistenz, kann harzen, reißt evtl. |
Douglasie | Gelblich bis rötlich | 3–4 | ~ 2,0–2,5 | 30–45 € | Gute Verfügbarkeit, mäßig pflegeintensiv |
Thermo-Esche | Dunkelbraun | 2–3 | ~ 3,5–4,0 | 40–70 € | Ohne Chemie behandelt, edle dunkle Optik |
Bangkirai (Yellow Balau) | Gelblich-braun bis mittel | 2 | ~ 3,0–3,5 | 40–60 € | Sehr robust, kann Pinholes aufweisen |
Cumaru | Rötlich-braun bis gelb | 1–2 | ~ 3,5–4,5 | 50–80 € | Extrem hart, lange Lebensdauer |
Ipe (Lapacho) | Hellbraun bis olivbraun | 1 | > 4,5 | 80–120 € | „Eisenholz“, sehr exklusiv |
Teak | Gold- bis dunkelbraun | 1–2 | ~ 3,5–4,0 | 90–150 € | Hochwertig und teuer, bekannt aus dem Bootsbau |
*Preisangaben sind Richtwerte und können je nach Händler sowie Qualität stark variieren.
Auch das beste Holz für Terrassendielen kann seine Vorteile nur ausspielen, wenn es korrekt verlegt wird. Zentrale Aspekte dabei sind:
Obwohl verschiedene Holzarten unterschiedliche Pflegeansprüche haben, gelten einige Grundregeln, um die Lebensdauer und Optik zu erhalten:
Um Ihnen einen besseren Überblick zu verschaffen, welche Produkte für unterschiedliche Pflegeschritte sinnvoll sind, folgt eine Tabelle mit gängigen Produktkategorien. Diese Liste ist nicht abschließend, bietet aber eine solide Orientierung.
Produktart | Einsatzzweck | Besonderheiten |
---|---|---|
Holzentgrauer | Entfernen von oberflächlicher Vergrauung | Wirkt chemisch, danach unbedingt neutralisieren und gründlich abspülen |
Holzreiniger | Grundreinigung von Schmutz, Algen, Flecken | Spezielle Rezepturen für unterschiedliche Holzarten |
Holzöl (farblos) | Schutz vor Feuchtigkeit und Rissbildung | Erhält die natürliche Farbe, regelmäßiges Nachölen nötig |
Holzöl (pigmentiert) | Zusätzlicher UV-Schutz, leichte Farbgebung | Pigmente wirken farbausgleichend, ideal für den langfristigen Erhalt der Optik |
Dünnschichtlasur | Durchlässige Beschichtung für Außenholz | Dringt teilweise ins Holz ein, bildet einen dünnen Film |
Dickschichtlasur/Lack | Bildet eine widerstandsfähige Oberfläche | Kann abplatzen, häufigere Renovierung bei Beschädigungen erforderlich |
Holz als nachwachsender Rohstoff wirkt auf den ersten Blick nachhaltig. Doch gerade beim Import tropischer Hölzer ist Vorsicht geboten. Raubbau, illegale Abholzung und lange Transportwege können die Ökobilanz massiv verschlechtern. Daher ist es ratsam, auf Zertifikate wie FSC® oder PEFC™ zu achten, die eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder belegen sollen. Aber auch bei heimischen Hölzern lohnt sich ein Blick auf deren Herkunft, denn kurze Transportwege sind ein zusätzlicher ökologischer Vorteil. Thermisch behandeltes Holz (Thermoholz) kann zudem eine Alternative zu Tropenhölzern darstellen, da es sich um heimische Sorten handelt, die durch das thermische Verfahren eine gesteigerte Dauerhaftigkeit erreichen – und das ohne Einsatz chemischer Stoffe.
Boden kann Verformungen und Feuchteschäden hervorrufen. Ebenso sollten die Dielen nicht unnötig lang verpackt bleiben, um Schimmelbildung zu verhindern.
Die Frage „Welches Holz eignet sich für Terrassendielen am besten?“ lässt sich nicht mit einer pauschalen Antwort erschlagen, denn letztlich spielen verschiedene Faktoren zusammen. Das Budget, die ästhetischen Vorlieben, der gewünschte Pflegeaufwand und der Nachhaltigkeitsgedanke – alle diese Aspekte fließen in die Entscheidung ein. Für kostenbewusste Bauherren kommen eher druckimprägnierte Kiefer oder Lärche in Betracht, während Douglasie einen guten Mittelweg zwischen Preis und Haltbarkeit darstellt. Wer ein edles Erscheinungsbild und eine lange Lebensdauer wünscht, greift zu Thermohölzern oder zertifizierten Tropenhölzern wie Bangkirai, Cumaru, Ipe oder Teak.
Unabhängig von der Holzart sind ein durchdachtes Verlegekonzept und eine angemessene Pflege das A und O, um die Terrasse über viele Jahre in einem einwandfreien Zustand zu halten. Damit einher geht die Verwendung hochwertiger Schrauben, eine fachgerecht ausgeführte Unterkonstruktion und eine regelmäßige Reinigung inklusive Schutz vor UV-Strahlung und Nässe. Mit diesen Maßnahmen wird die neue Holzterrasse nicht nur zum Hingucker, sondern begleitet ihre Nutzer verlässlich durch viele Sommer – ob beim gemütlichen Frühstück unter freiem Himmel oder dem abendlichen Zusammenkommen mit Familie und Freunden.
Redaktion
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