Verfasst von Redaktion

Pömpel bis Rohrspirale: Verstopfte Abflüsse Schritt-für-Schritt lösen

  • Ratgeber
  • Vor 1 Woche veröffentlicht

Wasser steht im Waschbecken, der Abfluss gluckert unheimlich, und ein unangenehmer Geruch macht sich breit – wer kennt das nicht? Verstopfte Abflüsse gehören zu den häufigsten Problemen im Haushalt. Die gute Nachricht: In vielen Fällen lässt sich das Problem selbst lösen, ohne gleich zum Telefon greifen zu müssen.

Erste Maßnahmen: Der Blick ins Rohr

Bevor überhaupt Werkzeug zum Einsatz kommt, lohnt sich eine kurze Inspektion. Bei Waschbecken und Duschen sammeln sich oft Haare, Seifenreste und andere Ablagerungen direkt im Siphon – dem U-förmigen Rohrstück unter dem Abfluss. Ein Blick darunter verrät schon viel. Ist der Siphon leicht zu öffnen, kann man ihn ausschrauben und reinigen. Vorher natürlich einen Eimer unterstellen, denn etwas Restwasser kommt immer mit.

Diese mechanische Reinigung funktioniert erstaunlich oft und spart den Einsatz von Chemie. Wer regelmäßig alle paar Monate den Siphon reinigt, beugt hartnäckigen Verstopfungen effektiv vor. Gerade in Haushalten mit langen Haaren ist das Gold wert.

Der Klassiker: Richtig pömpeln

Falls die Verstopfung tiefer sitzt, kommt der gute alte Pömpel zum Einsatz. Aber Vorsicht – pömpeln will gelernt sein. Viele machen den Fehler, einfach drauflos zu pumpen. Dabei geht es um Technik: Der Pömpel muss den Abfluss komplett abdichten. Dafür wird der Ablauf mit etwas Wasser gefüllt – etwa fünf Zentimeter reichen. Der Gummi sollte vollständig unter Wasser sein.

Jetzt folgt der entscheidende Moment: Langsam und gleichmäßig pumpen, nicht hektisch rauf und runter hämmern. Der Unterdruck, der beim Hochziehen entsteht, ist mindestens genauso wichtig wie der Druck beim Runterdrücken. Nach zehn bis fünfzehn Pumpstößen kurz warten und schauen, ob das Wasser abläuft. Bei hartnäckigen Fällen hilft professionelle Hilfe wie eine Rohrreinigung in Frankfurt – besonders wenn die Verstopfung tiefer in der Leitung sitzt.

Hausmittel mit Tücken

Backpulver und Essig – das Internet ist voll von dieser vermeintlichen Wundermischung. Tatsächlich kann die sprudelnde Reaktion bei leichten Verstopfungen helfen. Drei bis vier Esslöffel Backpulver in den Abfluss, eine halbe Tasse Essig hinterher, kurz warten, mit heißem Wasser nachspülen. Die Betonung liegt auf „leicht“.

Bei stärkeren Verstopfungen ist diese Methode oft wirkungslos. Schlimmer noch: Die Mischung kann organische Ablagerungen aufweichen, die sich dann tiefer in der Leitung festsetzen. Heißes Wasser allein – nicht kochend, aber sehr warm – spült Fettablagerungen besser weg als die meisten Hausmittel. Wöchentlich einen Topf heißes Wasser durch den Abfluss laufen zu lassen, ist eine unterschätzte Präventionsmaßnahme.

Die Rohrspirale: Für Fortgeschrittene

Wenn Pömpel und Hausmittel versagen, kommt die Spirale ins Spiel. Dieses flexible Metallwerkzeug gibt es in verschiedenen Längen und Durchmessern. Für den Hausgebrauch reichen meist drei bis fünf Meter. Die Handhabung erfordert etwas Übung: Die Spirale wird vorsichtig in den Abfluss eingeführt und durch Drehen vorgeschoben.

Wichtig ist dabei, keine Gewalt anzuwenden. Moderne Kunststoffrohre können durch zu forsches Vorgehen beschädigt werden. Spürt man einen Widerstand, dreht man die Spirale langsam weiter. Manchmal löst sich die Verstopfung durch die Drehbewegung, manchmal verhakt sich der Spiralkopf darin und zieht sie heraus. Risiken wie dauerhafte Rohrschäden durch massive Verstopfungen sollten nicht unterschätzt werden – manchmal ist der Schaden größer als gedacht.

Chemische Rohrreiniger: Mit Vorsicht

Aggressive Reiniger aus der Drogerie sind verlockend einfach: Reinkippen, warten, fertig. Die Realität sieht anders aus. Diese Mittel enthalten ätzende Substanzen, die nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch Rohre und Dichtungen angreifen können. Bei älteren Installationen richten sie mitunter mehr Schaden an als Nutzen.

Wenn überhaupt, dann sollten solche Mittel nur bei leichten Verstopfungen und genau nach Anleitung verwendet werden. Niemals mehrere Produkte kombinieren – die chemischen Reaktionen können gefährlich sein. Handschuhe und Belüftung sind Pflicht. Übrigens: Viele dieser Reiniger versagen bei Haarverstopfungen komplett, da sie für Fett ausgelegt sind.

Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist

Manche Probleme lassen sich einfach nicht selbst lösen. Wenn mehrere Abflüsse gleichzeitig betroffen sind, das Wasser im Keller hochsteigt oder unangenehme Gerüche aus allen Leitungen kommen, liegt das Problem vermutlich in der Hauptleitung. Auch wiederkehrende Verstopfungen an derselben Stelle deuten auf strukturelle Probleme hin – etwa Wurzeleinwuchs oder beschädigte Rohre.

Wer sich für nachhaltige Haushaltsführung interessiert, findet übrigens auf Veranstaltungen wie Haus 2025 praktische Tipps zur Gebäudepflege und Instandhaltung. Prävention ist schließlich immer günstiger als Reparatur.

Prävention: Das unterschätzte Kapitel

Der beste Kampf gegen verstopfte Abflüsse ist der, der gar nicht erst stattfindet. Ein Sieb im Waschbecken und in der Dusche fängt Haare und groben Schmutz ab. Fett gehört nie in den Ausguss – Küchenpapier und Biomüll sind die bessere Wahl. Kaffeesatz, der oft als Hausmittel empfohlen wird, verstopft übrigens eher, als dass er reinigt.

Alle paar Wochen heißes Wasser durchlaufen lassen und den Siphon kontrollieren – diese fünf Minuten Aufwand ersparen Stunden Ärger. Wer in einem älteren Haus wohnt, sollte zudem die Hauptleitung alle paar Jahre inspizieren lassen. Moderne Kamerasysteme machen das heute unkompliziert möglich.

Verstopfte Abflüsse sind lästig, aber selten ein Drama. Mit der richtigen Methode und etwas Geduld lässt sich vieles selbst beheben. Und wenn nicht, ist das auch keine Schande – manchmal braucht es eben doch den Fachmann.

© All rights reserved.