
Wochenendtrips mit Hund können herrlich entspannend sein – oder in ziemlichem Chaos enden. Der Unterschied liegt meist in der Vorbereitung. Während Menschen ihre Zahnbürste vergessen und notfalls im Hotel eine neue kaufen können, sieht das bei vierbeinigen Reisebegleitern anders aus. Wer schon einmal versucht hat, am Sonntagabend in einer fremden Stadt spezielles Diätfutter zu besorgen, weiß wovon die Rede ist.
Sicherheit im Auto – mehr als nur Anschnallen
Die Fahrt selbst wird oft unterschätzt. Viele Hundehalter setzen ihre Tiere einfach auf die Rückbank und hoffen das Beste. Dabei kann ein ungesicherter Hund bei einer Vollbremsung zum gefährlichen Geschoss werden – für sich selbst und alle Insassen. Hundegitter für das Fahrzeug oder stabile Transportboxen sind keine Luxusartikel, sondern schlicht notwendig. Bei längeren Fahrten lohnt sich zusätzlich eine rutschfeste Unterlage, damit der Hund bequem liegt und nicht bei jeder Kurve ins Rutschen gerät.
Pausen sind das A und O. Alle zwei Stunden sollte eine längere Rast eingeplant werden – nicht nur fünf Minuten am Rastplatz, sondern echte Bewegungspausen. Manche Autobahnen haben inzwischen spezielle Hundewiesen eingerichtet, die sich perfekt für einen kurzen Sprint eignen.
Die Packliste, die wirklich funktioniert
Futter und Wasser klingen banal, doch die Tücke liegt im Detail. Gewohntes Futter mitzunehmen verhindert Magenprobleme am Zielort. Für Wasser eignen sich zusammenklappbare Reise-Näpfe, die kaum Platz wegnehmen. Ein zusätzlicher Liter Wasser aus dem heimischen Leitungsnetz kann bei empfindlichen Hunden Durchfall durch ungewohntes Wasser vorbeugen.
Die Reiseapotheke gehört ins Gepäck, bevor irgendetwas anderes eingepackt wird. Zeckenzange, Pfotenschutzbalsam für unerwartete Wanderungen auf heißem Asphalt, Verbandsmaterial und die gewohnten Medikamente – falls der Hund welche braucht. Ein aktueller Impfpass schadet nie, selbst wenn keine Grenze überquert wird.
Lieblingsspielzeug und die vertraute Decke wirken Wunder gegen Stress in fremder Umgebung. Hunde sind Gewohnheitstiere. Ein vertrauter Geruch im Hotelzimmer oder der Ferienwohnung hilft ihnen, schneller anzukommen und sich zu entspannen.
Unterkunft und Aktivitäten klug wählen
Nicht jede hundefreundliche Unterkunft ist wirklich hundefreundlich. Lohnenswert ist ein Blick in die Bewertungen anderer Hundehalter. Gibt es eingezäunte Bereiche? Sind Hunde im Restaurant erlaubt? Manche Hotels bieten inzwischen echte Extras wie Hundebetten oder sogar Willkommenssnacks – andere dulden Vierbeiner nur zähneknirschend.
Die Aktivitäten am Zielort sollten zum Hund passen, nicht umgekehrt. Ein langer Stadtbummel durch überfüllte Einkaufsstraßen stresst die meisten Hunde mehr, als dass es Spaß macht. Wanderungen, Spaziergänge am Wasser oder der Besuch hundefreundlicher Ausflugsziele sind meist die bessere Wahl. Übrigens: Einige Schwimmbäder öffnen nach der Saison speziell für Hunde – ein Riesenspaß für wasserbegeisterte Vierbeiner, wie etwa beim Hundeschwimmen im Schwarzenbergbad.
An die Heimkehr denken
Wer wegfährt, sollte auch die Rückkehr bedenken. Schlüssel dabei? Nachbar informiert, falls etwas schiefgeht? Klingt selbstverständlich, wird aber gern vergessen. Ähnlich wie beim Thema Haus einbruchsicher machen gilt: Vorsorge erspart Ärger.
Nach der Reise verdient der Hund einen Ruhetag. Die meisten Vierbeiner sind nach einem Wochenendtrip genauso erschöpft wie ihre Menschen – nur zeigen sie es anders. Ein entspannter Spaziergang statt eines ausgiebigen Programms hilft beiden Seiten, wieder anzukommen.
Das Wichtigste zum Schluss
Spontanität hat ihren Reiz, doch mit Hund funktioniert Planung einfach besser. Eine durchdachte Vorbereitung macht den Unterschied zwischen einem stressigen Abenteuer und einem erholsamen Kurzurlaub. Wer die Grundbedürfnisse seines Hundes ernst nimmt und vorausschauend plant, wird mit einem entspannten Gefährten belohnt – und kann selbst die freien Tage genießen, statt permanent in Sorge zu sein.
Ein Wochenendtrip mit Hund bedeutet zwar mehr Aufwand als allein zu verreisen, aber die gemeinsamen Erlebnisse und die Freude des Vierbeiners machen jeden zusätzlichen Handgriff wett. Und mal ehrlich: Die besten Reiseerinnerungen entstehen ohnehin selten auf perfekt durchgeplanten Luxusreisen, sondern bei den kleinen Abenteuern mit den wichtigsten Begleitern.
Redaktion
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