
Nachhaltigkeit und Profit schließen einander nicht aus. Im Gegenteil: Wer Altmetall-Schrott nicht als lästigen Müll betrachtet, sondern als wertvollen Rohstoff, handelt umweltbewusst und kann nebenbei seinen Geldbeutel füllen. Gerade im Handwerk oder bei Hausrenovierungen fällt oft Metallabfall an. Anstatt dafür Entsorgungsgebühren zu zahlen oder alles ungenutzt wegzuwerfen, kannst du durch den gezielten Verkauf von Schrott gleich doppelt profitieren – der Umwelt durch Recycling Gutes tun und dir selbst durch zusätzliches Einkommen. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Schrottgegenstände besonders lukrativ sind und wie du beim Schrotthandel am besten vorgehst.
Bei kaum einem anderen Rohstoff ist Recycling so wichtig und lohnend wie bei Altmetall. Metalle lassen sich immer wieder einschmelzen und ohne Qualitätsverlust zu neuen Produkten verarbeiten. Dadurch werden primäre Ressourcen geschont – denn Erze wie Eisenerz oder Kupfer sind endlich und müssen teuer importiert werden. Gleichzeitig wird beim Einschmelzen von Schrott deutlich weniger Energie verbraucht als bei der Neugewinnung aus Erz. So senkst du durch Schrottrecycling den CO₂-Ausstoß und schonst die Umwelt. Kein Wunder, dass in Deutschland pro Jahr rund 20 Millionen Tonnen Metallschrott zu neuen Produkten verarbeitet werden.
Doch nachhaltiges Handeln zahlt sich auch für dich direkt aus: Statt Metallreste kostenlos beim Wertstoffhof abzugeben, kannst du sie verkaufen. Gerade bei größeren Mengen lohnt es sich, den Schrott zum Schrotthändler zu bringen oder von einem Fachbetrieb abholen zu lassen – dort bekommst du bares Geld dafür. Selbst wenn der Erlös bei einigen Metallen auf den ersten Blick gering erscheint, summiert er sich schnell. Denk also immer daran: Schrott ist bares Geld wert und gehört nicht in den Müll, sondern in die Wiederverwertung.
In nahezu jedem Haushalt und jeder Baustelle verbergen sich Metallteile, die du verkaufen kannst. Als Altmetall zählt grundsätzlich jedes Objekt, das zu mindestens 90 % aus Metall besteht. Im privaten Bereich entsteht Schrott vor allem bei Renovierungen, Entrümpelungen oder Abrissarbeiten: Alte Heizkörper, Kupferrohre, Regenrinnen, Bad-Armaturen oder Elektrokabel sind klassische Beispiele. Auch ausrangierte Geräte oder Metallmöbel – vom Fahrrad über den Grill bis zur Pfanne – enthalten wertvolles Metall. In Werkstätten und auf Baustellen fallen ebenfalls jede Menge Metallreste an, etwa Stahlträger, Rohre, Bleche oder Metallteile von Maschinen. Neben Stahl und Eisen findet man dabei oft sogenannte Buntmetalle wie Kupfer, Messing, Zink, Blei oder sogar Edelmetalle in Elektronikschrott. Welche dieser Materialien bringen nun besonders viel Geld? Hier ein Überblick der Schrott-Schätze:
Kupfer: Kupfer ist einer der begehrtesten Schrottmetalle. Reines Kupfer erzielt bei Schrotthändlern durchschnittlich 4–6 € pro Kilo, in Spitzen sogar bis zu ~7,50 €/kg. Schon wenige Meter alter Kupferrohre aus der Sanitärinstallation oder ein Bündel Kupferkabel können also ein nettes Sümmchen einbringen. Achte bei Kabelschrott darauf: Entfernt man Stecker und sortiert nach hohem Kupferanteil, sind über 1 € pro Kilogramm möglich. Kupferdächer oder Dachrinnen aus Kupferblech sind ebenfalls wahre Goldgruben beim Abriss – dank der Patina halten sie Jahrzehnte, und am Ende lässt sich das Metall recyceln und teuer verkaufen.
Messing (Buntmetall): Messing besteht größtenteils aus Kupfer und ist daher ebenfalls wertvoll. Typische Messingteile im Haus sind alte Wasserhähne, Ventile, Rohrverschraubungen oder dekorative Beschläge. Ihr glänzend gelbliches Metall wird von Schrotthändlern als Buntmetall angekauft. Die Preise liegen zwar etwas unter reinem Kupfer, können aber dennoch bei bis zu ~6 € pro Kilo liegen. Eine Kiste voller alter Messingarmaturen aus einer Badsanierung bringt somit durchaus zweistellige Eurobeträge. Auch Bronze (eine Kupfer-Zinn-Legierung, erkennbar an der rötlich-braunen Farbe) wird in dieser Kategorie gehandelt und gut bezahlt. Kurz gesagt: Alle Kupferlegierungen lohnen sich zu sammeln.
Aluminium: Aluminium begegnet dir in Haus und Garten häufig – etwa als Fensterrahmen, Jalousien, Leiter, Fahrradrahmen oder alte Kochtöpfe. Dieses Leichtmetall ist rostfrei und sehr gefragt im Recycling, allerdings ist es viel leichter als Stahl oder Kupfer. Pro Kilo Aluminium bekommst du etwa 1 bis 2 €, in reiner Form sind aktuell sogar um ~2,90 €/kg möglich. Das klingt wenig, aber bedenke: Ein einzelner ausrangierter Alu-Fahrradrahmen oder mehrere Alu-Felgen vom Auto bringen durch ihr Volumen einige Kilos auf die Waage. Wichtig ist, dass die Teile möglichst sauber (sortenrein) sind – lackiertes oder verunreinigtes Aluminium wird geringer vergütet. Tipp: Alte Aluprofile, -bleche oder -töpfe also vor dem Verkauf von Kunststoffteilen, Schrauben etc. befreien.
Edelstahl und sonstige Legierungen: Nicht nur reine Metalle sind gefragt – auch bestimmte Legierungen wie Edelstahl (VA-Stahl) können sich lohnen. Edelstahl enthält Zusatzstoffe wie Nickel und Chrom, was ihn teurer macht als normalen Stahl. Hochwertiger V2A-/V4A-Schrott (z. B. aus rostfreien Geländern, Spülen oder Küchengeräten) wird mit bis zu 9 € pro Kilo gehandelt, je nach Legierung. In der Praxis zahlt der Schrotthändler für gemischten Edelstahl aus dem Haushalt meist weniger, aber immer noch deutlich mehr als für gewöhnlichen Baustahl. Auch Nickel, Zinn oder Zink kommen in bestimmten Altmaterialien vor (z. B. Zink-Dachrinnen, Zinn-Geschirr) und erzielen moderate Preise – Zink und Blei etwa bis ~1,20 €/kg, Zinn sogar über 20 €/kg in Reinform. Solche Metalle findet man im Hausabriss allerdings seltener in großen Mengen. Wenn du jedoch zum Beispiel alte Zinnbecher vom Flohmarkt oder Blei-Akkus aus Autos übrig hast, wirf sie nicht weg – auch dafür gibt es Bares.
Hartmetall (Wolfram-Carbid): Ein Geheimtipp unter den Schrottsorten ist Hartmetallschrott. Dabei handelt es sich um extrem harte Metallverbindungen, die vor allem Wolfram (Tungsten) und Kobalt enthalten. Hartmetall kennt man z. B. von Wendeschneidplatten, Bohr- und Fräsköpfen oder Sägeblättern mit aufgesetzten Hartmetallzähnen. Wenn du in einer Werkstatt arbeitest oder alte HM-Bohrer und Fräser herumliegen hast: Unbedingt sammeln! Denn Hartmetall erzielt die höchsten Schrottpreise überhaupt. Über 10 € pro Kilogramm sind hier locker drin – in reinster Form zahlen Händler aktuell sogar bis zu ~21 €/kg.
Tipp: Hartmetall hier verkaufen ->
Zum Vergleich: Normaler Stahl bringt oft nur ~0,10 €/kg. Der Grund: Wolfram ist sehr begehrt und teuer in der Herstellung. Recycling von Hartmetall spart enorme Energie und schont knappe Ressourcen. Für dich bedeutet das: Ein Eimer voll gebrochener Hartmetall-Werkzeuge ist praktisch so wertvoll wie ein Eimer Kupfermünzen! Achte jedoch darauf, sortenrein zu sammeln – enthält z. B. ein altes Sägeblatt sowohl Hartmetallzähne als auch viel normalen Stahl, zahlt man dir nur den niedrigeren Stahlpreis.
(Natürlich werden auch andere Altmetalle angekauft – von Eisenschrott über Blech bis zu Autoteilen. Doch hier sind die Preise pro Kilo relativ niedrig. Größere Mengen Stahlträger oder Gusseisen aus einem Abriss können aufgrund des Gewichts trotzdem insgesamt einige hundert Euro bringen. Als grober Richtwert: gemischter Stahlschrott liegt meist bei 10–20 Cent pro Kilo. Es lohnt sich also vor allem, die oben genannten hochwertigen Metallarten separat zu verwerten.)
Nun weißt du, welche Materialien besonders gefragt sind. Doch wie verwandelst du den Altmetall-Haufen konkret in Bargeld? Hier die wichtigsten Schritte und Tipps, damit beim Schrottverkauf alles glatt läuft:
Sammeln und vorsortieren: Lagere deinen anfallenden Metallabfall getrennt von anderem Müll und sortiere nach Metallsorten. Je reiner und sortenreiner der Schrott, desto besseren Preis erhältst du. Trenne also z. B. Kupfer, Messing, Aluminium, Kabel und Stahl jeweils separat. Entferne soweit möglich Fremdmaterialien wie Kunststoff, Gummi oder Holzreste von den Metallteilen – etwa Plastikisolierungen von Kupferkabeln, Beschichtungen oder Befestigungen. Alles, was nicht Metall ist, mindert sonst den Ankaufspreis. Sortenreiner Schrott wird von Händlern bevorzugt und oft direkt höher vergütet. Tipp: Halte für verschiedene Metalle getrennte Kisten oder Eimer bereit. So behältst du den Überblick und kannst nach und nach genug Menge sammeln.
Passenden Schrotthändler finden: Informiere dich, wo in deiner Nähe Altmetall angekauft wird. In nahezu jeder Region gibt es Schrotthändler oder Recyclinghöfe, die auch Privatanlieferungen annehmen – oft betreiben große Entsorger deutschlandweit Standorte. Ein kurzer Blick ins Internet oder in Branchenverzeichnisse hilft, einen zertifizierten Schrotthandel auszuwählen. Achte auf aktuelle Bewertungen oder Empfehlungen, um einen fairen Händler zu finden. Hast du größere Mengen oder sperrige Teile (z. B. mehrere Heizkörper, ein alter Öltank, Maschinenteile), kannst du auch einen Abholservice nutzen. Viele Schrotthändler bieten ab einer gewissen Menge kostenlosen Abhol- und Containerdienst an. Beispielsweise kommen Dienste wie die Schrottbienen oder regionale Händler mit LKW zu dir, verladen sogar schwere Teile und demontieren bei Bedarf Anlagen vor Ort. So wirst du den Schrott bequem los und bekommst trotzdem dein Geld. Bei kleineren Mengen lohnt meist die eigene Anlieferung mit PKW/Anhänger: Pack den Schrott in den Kofferraum (gut sichern!) und fahre zum Schrotthof – dort gibt’s in der Regel eine Waage für Kleinanlieferer.
Zu Geld machen: Vor Ort wird dein Schrott nach Sorten gewogen und zum tagesaktuellen Kurs bezahlt. Die Schrottpreise unterliegen täglichen Schwankungen durch die Rohstoffmärkte. Informiere dich daher ruhig vorab über die ungefähren Preise (online findest du Tabellen oder du fragst telefonisch nach). So hast du eine Vorstellung, was dich erwartet. Beim Händler angekommen, geht alles ganz schnell: Dein Material wird geprüft, auf der Waage gewogen und du erhältst sofort dein Geld, oft sogar bar auf die Hand. Transparent und fair – seriöse Schrotthändler zeigen dir das Gewicht und nennen klar den Kilopreis je Material. Scheue dich nicht, bei Unklarheiten nachzufragen. Am Ende freut sich dein Portemonnaie über den Erlös, während dein Schrott seinen Weg ins Recycling findet. Übrigens: Beim Wertstoffhof bekommst du für Metall in der Regel kein Geld (dort ist die Entsorgung allenfalls gratis). Es lohnt sich also, den direkten Verkaufsweg zu gehen, sobald genug Altmetall zusammengekommen ist.
Alte Metallgegenstände liegen zu lassen oder als Müll zu entsorgen, wäre Verschwendung – für die Umwelt und für dich. Indem du Schrott bewusst sammelst und verkaufst, führst du wertvolle Rohstoffe zurück in den Kreislauf und erhältst dafür eine gerechte Vergütung. Vom Kupferrohr bis zur Hartmetall-Fräse steckt in Schrottgegenständen oft mehr Geld, als man denkt. Gleichzeitig leistest du einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, denn jedes Kilo recyceltes Metall reduziert den Abbau neuer Rohstoffe und den Energieverbrauch. Mach deinen Schrott zu Geld und unterstütze gleichzeitig die Umwelt – jeder Beitrag zählt! In diesem Sinne: Nachhaltig denken lohnt sich doppelt, wenn du beim nächsten Entrümpeln die Schrottkiste nicht vergisst.
Redaktion
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